Dissonanzen:

Auszüge aus der Rede von Christiane Opitz zur Eröffnung der Ausstellung am 21. November 2014

[…] Der Terminus »Dissonanz« vom lateinischen DIS für unterschiedlich und auseinander und SONARE = klingen, findet sowohl im Hinblick auf die Musik als auch in der Seelenkunde Verwendung. Im Unterschied zur Konsonanz bezeichnen Dissonanzen zum einen, Intervalle und Akkorde, die in der traditionellen Musik als "auflösungsbedürftig" empfunden werden. (...) Zum anderen meint Dissonanz in der Sozial-Psychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der durch die Unvereinbarkeit mehrerer Kognitionen — also Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünschen und Absichten — entsteht.

[…] Für die Ausstellung hat Weise jeweils etwa hundert Seiten auf einem Faden aufgefädelt und an der Decke fixiert. Diese »Säulen« sind nun für den Betrachter als Körper erfahrbar, er kann um die Objekte herumgehen, sie berühren, sich das auf den Seiten konservierte Wissen über die Augen einverleiben. Zudem werden sie durch den temporären Bezug tagesaktueller Ereignisse zu Zeugen längst vergangener Zeiten, die sie aber durch ihre bloße Anwesenheit in diesem Moment in das Jetzt überführen und so eine Brücke zwischen dem Damals und Heute schaffen können.

Die gesamte Rede liegt hier zum Download bereit.

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