Im Jahr 2019 war es mir nach 10 Jahren Jobs und Care-Arbeit wieder möglich regelmäßig, 2-3 Tage die Woche, im Atelier zu arbeiten.
In einer Situation zwischen innerem Chaos und Isolation begann ich eine Suche nach mir selbst. Jeden Tag im Atelier zeichnete oder malte ich ein Selbstporträt.
Es entstand eine Serie von Momentaufnahmen meines ICH, die mir zeigte, wie groß meine Sehnsucht nach Austausch mit "Gleichgesinnten", wie stark die Vereinnahmung durch den Alltag geworden war. Um eine Verknüpfung mit der Welt zu finden, collagierte ich die Porträts mit Zeitungsbildern, die dazugehörigen Texte setzte ich auf die Rückseite der Collagen,
in neuem Kontext, der zur Aussage der Bilder paßte.
Das Problem beim Lebenskonzept "Mutter UND Künstlerin" ist u.a. die mit dem Älterwerden zunehmende Isolation, der Ausschluß aus den dynamischen Strukturen des Kunstbetriebs. Das ich nicht künstlerisch arbeiten kann führt zu einer Bedrängnis, die auf Dauer erschöpfend wirkt.
Für die Ausstellung wählte ich 5 Selbstbildnisse, die jeweils einen Faktor dieser Problematiken zeigen: